Festakt 100 Jahre Posaunenchor

100 Jahre Posaunenchor

Festredner Otto Hoffmann und Teile des Chors

Der Festakt 100 Jahre Posaunenchor Heinersreuth gab einen würdigen Rahmen für das Jubiläumsfest ab. Chorleiterin Friederike Schaumkell hatte mit ihrem Chor schon tagelang fleißig geübt und so klappte alles wie am Schnürchen. Die Bläser saßen gruppiert um den Altar vor der Gemeinde und beeindruckten mit kraftvollen Klängen. Pfarrer Otto Guggemos führte durch das Programm, stellte die Ehrengäste vor und richtete Grüße von den verhinderten Persönlichkeiten aus.

Vortrag als historische Spurensuche

Das Heinersreuther Urgestein Otto Hoffmann gab einen bewegenden Überblick über die Entwicklungsgeschichte des Posaunenchors. Um das Jahr 1900 Uhr war die Landeskirche eingekesselt in staatliche und kirchliche Reglementierungen. Heinersreuth hatte keinen eigenen Pfarrer, sondern wurde von der Bayreuther Ordenskirche mit betreut. Aufgrund dieser Distanz bildeten sich örtliche Gebets- und Missionskreise.
Man traf sich im Anwesen Hacker in der Wolfengasse. Aus dieser Gruppe heraus entwickelte sich der Posaunenchor. Im Jahre 1914 hatte dann zum ersten Mal ein mehrstimmiger Posaunenchor gespielt. Beide Weltkriege löschten jeweils die Bläser aus. Jedesmal gelang ein Neubeginn, der hauptsächlich von den Kindern der Bläser getragen wurde. Die offizielle Neugründung nach dem 2. Weltkrieg datiert auf das Jahr 1951. Aus dem reinen Männerkreis ist in der heutigen Zeit ein gemischter Chor entstanden. Etwa ein Drittel Frauen bereichern die Bläsergemeinschaft. 56 Jahre lang hatte Arnold Gebelein den Chor geleitet. Im Jahr 2012 folgte der Stabwechsel zu Frederike Schaumkell.

Die europäische Gemeinschaft als Garant für den Frieden

Nicht nur Otto Hoffmann, sondern auch die nachfolgenden Festredner stellten heraus, dass das vereinte Europa ein Garant für den Frieden ist. Aus der historischen Schilderung der Chorentwicklung heraus wurde deutlich, welche grausamen Einschnitte die Weltkriege für die Familien gebracht hatten. Hofmann schilderte dies bewegend an zwei Bläserschicksamen. Einer davon war sein Vater Konrad Hofmann, der in Russland gefallen ist. Das andere Chormitglied war Ernst Metzner, der Vater von Obmann Rudi Metzner. Dieser leitete den Chor in den vierziger Jahren. Beim letzten Heimatbesuch im Jahre 1944 blies er auf dem Bleyer noch eine Fanfare. Von der folgenden Abreise nach Russland kam er nicht mehr zurück. Er wurde für vermisst erklärt.

Klanggewaltige Reise durch die Chorgeschichte

Chorleiterin Friederike Schaumkell führte durch eine musikalische Wanderung der letzten 100 Jahre. Der Chor zeigte mit der Darbietung einer breiten Palette von Musikrichtungen sein vielseitiges Können: Choräle und Volkslieder aus der Frühzeit, Missionslieder und Bläsermusik aus der Zeit zwischen 1920 und 1945, alte Bläser- und Spielmusik aus der Zeit zwischen 1945 und 1970 und schließlich ab 1970 auch moderne Stücke wie neue geistliche Lieder sowie Gospels und Spirituals. Den Schlusspunkt bildete das Stück „Nun danket alle Gott“ von Johann Sebastian Bach.

Danksagungen

Politische und kirchliche Vertreter würdigten das ehrenamtliche Engagement des Posaunenchors. Vereinsvertreter von OGV Heinersreuth und SPD-Ortsverein überbrachten Grußworte und Geldgeschenke. Chormitglied Werner Meßner hob in seiner Dankesrede den großen Fleiß und Ehrgeiz der Chorleiterin hervor und überbrachte ein Geschenk der Chorgemeinschaft. Chorobmann Rudi Metzner bedankte sich abschließend bei dem Referenten Otto Hoffmann mit einem Geschenk für seinen hervorragenden Festvortrag.
 

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