In der Gemeinderatssitzung am 5.9.14 in Heinersreuth wurde der Vorschlag der Verwaltung, elektronische Wasserzähler in allen Haushalten innerhalb der nächsten zwei Jahre zu installieren, abgelehnt. Der Gemeinderat sprach sich für eine Zurückstellung des Projekts aus, vor allem im Hinblick auf die zu erwartenden höheren Kosten und die damit verbundene Erhöhung des Wasserpreises. Einige andere kritische Punkte des neuen Wasserzählers dürfen bei der Debatte aber nicht vergessen werden.

Wie arbeitet der Wasserzähler mit Funkmodul?

Die genaue Bezeichnung der Apparatur heißt „elektronischer Wasserzähler mit einem integrierten Funkmodul“. Zur Messung wird eine Ultraschallwelle in das Leitungswasser gesendet, die Datenaufzeichnung erfolgt mit einem Minicomputer und die Weiterleitung der Daten in den freien Raum mit einem permanent sendenden Funkmodul. Ein Auslesen der Daten auf der Straße ist zu jeder Zeit möglich, wenn man das entsprechende Empfangsgerät und die Zugangsdaten besitzt.

Der „intelligente“ Zähler ermöglicht Nutzerprofile

In Amerika und Australien ist der Protest gegen die „intelligenten“ Strom-, Gas- oder Wasserzähler schon heftig ausgebrochen. Man wehrt sich gegen die Möglichkeit der Betreiber, anhand der elektronisch genau erfassten Daten, Nutzerprofile zu erstellen und diese möglicherweise kommerziell zu verwenden. Durch die Aufzeichnungen über einen längeren Zeitraum lässt sich das Verhalten der Bewohner sehr gut nachvollziehen.

Elektrosmog durch Funkbelastung

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Funkbelastung. Wer aktive Gesundheitsvorsorge betreibt und auf WLAN oder Schnurlostelefon im Haus verzichtet, will nicht gerne ungefragt mit Elektrosmog belastet werden. Denn die Feldstärke am Funkmodul kann nicht sehr gering sein, wenn die Informationen aus dem Keller in das Freie gesendet werden müssen. Soll man das einfach klaglos hinnehmen? Nur der Sorglose wird das tun.

Gute Geschäfte garantiert

Für die Hersteller und Verkäufer dieser Systeme sind die Kommunen begehrte Kunden. Es fallen nicht nur einmalige Umsätze an, sondern auch wiederkehrende Einnahmen für die Softwarewartung. Wahrscheinlich wird in den kommunalen Bauverwaltungen das Telefon öfters klingeln …