Biologischer Pflanzenschutz im Garten

Vortrag Biologischer Pflanzenschutz

Jürgel Weigel (rechts) bedankt sich bei Hubert Adam für den lebhaften Vortrag

Zum diesjährigen Themenabend konnte OGV-Vorsitzender Jürgen Weigel den Kreisfachberater Hubert Adam aus Trockau begrüßen. In seinem kurzweiligen Vortrag zum Thema „Biologischer Pflanzenschutz“ machte der Berater deutlich, dass Privatgärtner nicht den Zwängen des Erwerbsgartenbaus unterliegen. Bei allem Ehrgeiz für einen guten Ertrag soll die Freude am Pflanzen und Hegen nicht zu kurz kommen.

Millionen von Kleinstlebewesen im Boden

„Auf einem Quadratmeter Gartenfläche leben mehr Kleinstlebewesen als Menschen auf der Erde“. Mit diesem Vergleich lenkte Hubert Adam die Aufmerksamkeit auf die biologischen Zusammenhänge im Erdreich. Die Mikroben sind die Garantie für einen gesunden Boden. Um sie zu schützen, soll der Garten im Herbst nicht umgegraben werden. Im Gegenteil: es ist sinnvoll, die Erde vor Frost zu schützen und mit einer Schicht Mulch abzudecken. Im Frühjahr wird der Boden lediglich mit einer Grabegabel aufgelockert.

Nur sparsam düngen

„Viel hilft viel“ ist kein guter Rat, wenn es um den Düngemitteleinsatz geht. Erfahrungsgemäß sind unsere Böden bereits überdüngt. Eine Bodenprobe im Labor kostet nicht viel. Sie zeigt dem Besitzer aber auf, welche Nährstoffe dem Boden fehlen oder welche bereits zu viel vorhanden sind. Der eigene Kompost gilt ebenfalls als Dünger. Die Empfehlung des Fachmanns: nur sparsam einsetzen.

Pflanzen nach Plan

Hubert Adam erstellt für seinen Gemüsegarten einen Gartenplan. Darauf trägt er ein, was in jeder Saison gepflanzt wird. Wichtig ist es, die Fruchtfolge jährlich zu verändern. Manche Gemüsesorten vertragen sich gut miteinander, andere weniger. Die richtige Kombination erfordert Erfahrung und Fachwissen.

Natürliche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten

Obstbäume sollten vor Schädlingsangriffen geschützt werden. Wer im Herbst vor dem ersten Frost Leimringe um den Stamm bindet, unterbricht die Wanderung des Frostspanners nach oben. Der Birnengitterrost macht den Birnenliebhabern zu schaffen. Dieser Pilz benutzt den flach wachsenden Wacholder als Zwischenwirt. Adam wusste zu berichten, dass deshalb in seinem Dorf sämtlicher Wacholder aus den Gärten verbannt wurde. Der Fachberater rät zu Hygiene im Garten. Sogenannte „Fruchtmumien“ sollten vom Obstbaum entfernt und entsorgt werden; ebenfalls verfaultes Obst auf dem Boden. Wer aufmerksam die Blätter untersucht, entdeckt vereinzelt Blattläuse. Adam’s Tipp: die Läuse mit einer Bürste einfach wegbürsten.

Biologischer Pflanzenschutz anstatt chemische Keule

Vom Spritzmitteleinsatz im Privatgarten hält der Fachberater gar nichts. Die chemische Keule würde auch sämtliche Nützlinge vernichten. Denn die Larven des Marienkäfers oder der Gallmücke mögen liebend gerne Blattläuse.

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