Schnelles Internet für Heinersreuth – wann und wo?

Schnelles Internet für Heinersreuth

Verteilerknoten in der Gewschwister-Scholl-Straße

Glasfaserverlegung ist ein zentrales Thema in den nächsten zwei Jahren

Schnelles Internet für Heinersreuth war mehrfach Thema bei der Gemeinderatssitzung vom 12. Dezember 2014. Unter dem Punkt „Bekanntmachungen“ teilte die erste Bürgermeisterin Simone Kirschner folgendes mit: die Deutsche Telekom hat auf eigene Kosten für den Hauptort Heinersreuth Glasfaserkabel gelegt und Verteilungspunkte gesetzt. Die Erdarbeiten für die Glasfaserversorgung sind inzwischen abgeschlossen und nun könnten die Haushalte bald ans Netz gehen. Dennoch gab es lange Gesichter bei den Gemeinderäten und den Besuchern, denn das System wird erst Mitte 2015 in Betrieb genommen. Die Telekom will die Freigabe für Heinersreuth erst nach Beendigung der Arbeiten im Stadtgebiet von Bayreuth durchführen.
[Anm.: Eine Begründung für diesen Schritt wäre für die Bürger hilfreich.]

Maximale Fördersumme von 670.000 EUR für die anderen Ortsteile

Den Planungstand zum Netzausbau für die anderen Ortsteile erläuterte Breitbandberater Siegbert Reuther aus Bad Staffelstein in einem Powerpoint-Vortrag. Die bayerische Staatsregierung hat mittlerweile ein großzügiges Förderprogramm aufgelegt. Dies kommt einer 180-Grad-Wendung gleich. Vor zwei Jahren sollten nur Gewerbegebiete in den Kommunen gefördert werden. Mittlerweile wird der Netzausbau für alle Bevölkerungsgruppen als wichtig erachtet. Die Gemeinde Heinersreuth erhält eine maximale Förderung von 670.000 EUR. Bei einem Eigenanteil von 20% beträgt die optimale Investitionssumme 837.500 EUR. Die Gemeinde könnte auch mehr Geld ausgeben, müsste dann die Differenz aber aus eigener Tasche bezahlen.

Welche Ortsteile werden versorgt?

Da die Telekom den Hauptort Heinersreuth bereits in Eigenregie ausbaut, wird die Förderung „nur“ noch für die anderen Ortteile benötigt. Folgende Ortsteile werden sicher ausgebaut: Altenplos, Unterwaiz, Cottenbach, Martinsreuth, Unterkonnersreuth und Neuenplos. Kopfzerbrechen machen noch die kleinen Randgebiete wie Sorg, Lichtentanne und Denzenlohe. Die endgültige Entscheidung fällt erst nach Ermittlung der Gesamtkosten.

Festlegung auf eine Mindestgeschwindigkeit von 30 MBit/s

Die Mittelbereitstellung aus dem bayerischen Breitband-Förderprogramm ist an Bedingungen geknüpft: Der Provider muss eine Mindestgeschwindigkeit von 30 Megabit je Sekunde (MBit/s) bei jedem Endverbraucher im Fördergebiet garantieren. Ein Vergleichswert dazu: mit der aktuellen ISDN-Kupferleitung wird nur eine Geschwindigkeit von 0,3 MBit/s erreicht. Der Gesetzgeber will damit verhindern, dass der Anbieter sich mit einer Sparlösung durchmogeln will, die nur im günstigsten Fall eine Geschwindigkeit von 30 MBit/s garantiert.

Glasfaser und Kupferleitung kombiniert

Technisch wird die Versorgung folgendermaßen umgesetzt: An mehreren Punkten im Gemeindegebiet werden sogenannte Kabelverzweiger gesetzt. In Heinersreuth sind die grauen Kästen mit Außenmaßen von ca. 1,50 m * 1,50 m bereits installiert. Bis zu diesen Übergabepunkten laufen die Glasfaserkabel. Die Endversorgung in die Häuser wird mit der bestehenden Kupferleitung erledigt. Kupferleitungen verlieren mit jedem Meter Abstand vom Ausgangspunkt an Geschwindigkeit. Deshalb sind direkt am Verteilerkasten 50 MBit/s möglich – dennoch müssen am schwächsten Punkt der Kette 30 MBit/s erreicht werden. Wer die Maximalgeschwindigkeit von gegenwärtig 100 MBit/s ausnützen will, muss sich Glasfaser direkt ans Haus legen lassen. Ein Eigenanteil von 2 bis 10 T Euro wurde von Herrn Reuther in den Raum gestellt. Die Lösung könnte für Gewerbetreibende interessant sein.

Wer bekommt Schnelles Internet für Heinersreuth bis 2016?

Berater Siegbert Reuther stellte die Umsetzung für alle Ortsteile bis Mitte/Ende 2016 in Aussicht. Der Gemeinderat machte am 12.12.14 Nägel mit Köpfen. Es wurde einstimmig beschlossen, die Fördersumme von 670 T-EUR zu beantragen. Zur Umsetzung des Konzepts muss dann ein Provider in einem Ausschreibungsverfahren gefunden werden. Dann kann die Glasfaserverlegung in den Ortsteilen beginnen.

Eigeninteresse des Providers am Netzausbau?

Die Telekom hatte kürzlich in einer Pressemeldung angekündigt, dass sie die Telefontechnik so bald wie möglich auf Voice-over-IP (VoIP) umstellen will. Das Telefonieren erfolgt dann ausschließlich über das Internet. Die bestehenden ISDN-Leitungen werden nach und nach still gelegt. Die Telekom spart mit der Umstellung große Beträge an Wartungskosten für die alten Anlagen. VoIP erfordert aber schnelle Datenleitungen, ansonsten kommt die Sprachverbindung nur „abgehackt“ an. Der Provider wird daher ein großes Eigeninteresse am Glasfaserausbau haben. Siegbert Reuther rät dennoch dazu, den Breitbandausbau in der Gemeinde jetzt selbst in die Hand zu nehmen.

Aktuelles auf der Gemeinde-Webseite

Die Gemeinde Heinersreuth informiert über den Fortgang der Breitbandversorgung unter http://www.heinersreuth.de/index.php?page=breitband

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