Anette Kramme haut sich richtig rein

Anette Kramme lächelt vom Plakat

Anette Kramme lächelt vom Plakat in der Geschwister-Scholl-Straße

SPD-Frau ist voll im Wahlkampf-Modus

Vor acht Wochen hat Anette Kramme in den Wahlkampfmodus geschaltet. Seitdem sieht man die Bundestagsabgeordnete aus Heinersreuth regelmäßig auf Kerwas, Dorffesten und Parteiveranstaltungen in ihrem Wahlkreis. Dabei ist das gar nicht ihr Ding. Die sensible und eher zurückhaltende Frau würde in ihrer Freizeit lieber mit ihrem Hund durch die Mainauen laufen oder auf dem Motorrad eine Runde drehen. Aber vor dieser Bundestagswahl gibt sie alles. Sie spricht vor Ort, postet regelmäßig auf Facebook und zeigt sich am Wahlkampfstand in der Innenstadt. Ein besonderer Clou ist ihr mit dem Auftritt von zwei Bundesministern in Bayreuth gelungen: am 3. September sprach Sozialministerin Andrea Nahles vor vollem Haus im Herzogkeller und am Freitag, 15. September konnte die SPD-Frau zusammen mit Außenminister Siegmar Gabriel bei einem Empfang des Festivals Junger Künstler glänzen. Vollen Einsatz kann man Kramme somit nicht absprechen. Auch rhetorisch hat sie sich verbessert. Während sich die Reden früher eher holprig anhörten, kommt sie nun gut beim Publikum an.

Riester-Rente und Hartz IV als Klotz am Bein

Gewiss kann die Staatssekretärin im Sozialministerium auf einige Erfolge ihrer Bundestagsfraktion verweisen. Dazu gehört der Mindestlohn und die Mütterrente. Wie ein Klotz am Bein hängen der SPD zwei Probleme aus der Vergangenheit: die Riesterrente sorgt bei den Versicherten zunehmend für Ärger. Hohe Abschlussgebühren und Verwaltungskosten lassen von dem Ersparten nicht viel übrig bleiben. Am Ende der Laufzeit kann der Arbeitnehmer gerade seine eingezahlten Beträge erhalten. Den großen Gewinn streichen die Versicherungskonzerne ein. Auch die Hartz-IV-Reformen haben dem SPD-Anhang nicht gefallen. Zuviel Ungerechtigkeiten ergaben sich insbesondere für ältere, arbeitslose Arbeitnehmer. Nahles und Kramme hatten in ihrem Ministerium nicht die Kraft, während der letzten Legislaturperiode die negativen Seiten der Gesetze zu verbessern. Ob sie dazu nach dem Wahltag noch eine Gelegenheit bekommen, bleibt abzuwarten.

Nach dem 24. September ist alles vorbei

Nach der Bundestagswahl wird der Stress für die Kandidaten mit einem Schlag geringer werden. Dann geht es zurück in den beruflichen Alltag. Voraussichtlich wird Anette Kramme wieder im Bundestag sitzen. Auf Kerwas und Dorffeste muss sie dann vier Jahre lang nicht mehr gehen. Erst acht Wochen vor der nächsten Bundestagswahl im Jahr 2021 wird die SPD-Frau wieder in den Wahlkampfmodus schalten und sich ausgiebig unter das „Volk“ mischen. Ob sie sich noch einmal so reinhauen wird?

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