Erstmals Live-Übertragung aus dem Stadtrat Bayreuth

Erste Liveübertragung aus dem Bayreuther Stadtrat

Das Bild zeigt OB Merk-Erbe, den Wahlausschuss und rechts Ulrich Pfeifer

Eine kleine medientechnische Sensation kommt aus dem Bayreuther Stadtrat. Erstmals am 27. September 2017 überträgt die Firma TMT eine Stadtratsdebatte per Live-Stream im Internet. Zu Beginn um 15 Uhr stand die Bestellung von Stadtdirektor Ulrich Pfeifer zum berufsmäßigen Stadtrat auf der Tagesordnung. Wie üblich werden Anträge gestellt, Diskussionsbeiträge abgeliefert und Abstimmungen durchgeführt. Viele Bayreuther kennen die Stadtratsmitglieder nur aus der Zeitung oder von Wahlveranstaltungen. Jetzt kann jeder Bürger zu Hause am Computer die Argumente, Mimik und Gestik sowie die stimmlichen Fähigkeiten der Redner für sich beurteilen.

Ein erstes Ärgernis: Ausblenden der Übertragung

das Ausblenden ist kindisch
Wie der Nordbayerische Kurier vermeldete, wollen nicht alle Mitglieder von der Kamera erfasst werden. Dazu gehört auch Christa Müller-Feuerstein, die früher der SPD-Fraktion angehörte. Ihre Diskussionsbeiträge sind nicht zu sehen, aber auch nicht zu hören. Ebenfalls ohne Bilder aus dem Plenum geht die jeweilige Abstimmung über die Bühne. Glücklicherweise verkündet die Sitzungsleiterin in Person von Oberbürgermeisterin Merk-Erbe das Abstimmungsergebnis. Gänzlich absurd wird die Übertragung, wenn die Sachbeiträge aus der Verwaltung, z.B. von Verwaltungsdirektor Thyll, nicht eingeblendet werden.

Reden die Mitglieder mit Kamera anders?

Die Vermutung hatte zumindestens Dr. Gruber von der Du-Fraktion. Er maßregelte den Grünen-Stadtrat Stefan Schlags hinsichtlich seiner emotionalen „Wahlkampfrede“, die er wohl ohne Kamera so nicht gehalten hätte. Schlags führte aus, dass die Bestellung von Pfeifer einem Putsch einiger Fraktionen gegen die Oberbürgermeisterin gleich komme.

Testphase für 18 Monate

Die Live-Übertragung beschränkt sich auf eine Testzeit von 18 Monaten. Dafür steht ein Budget von 30.000 Euro zu Verfügung. Aus medienrechtlichen Gründen sei eine maximale Zahl von 500 Online-Zuschauern gleichzeitig zugelassen, berichtet der Kurier weiter. Die Stadt Bayreuth rechnet lediglich mit 30 bis 50 Zuschauern. Beim ersten Livestream sollen in der Spitze 230 Zuschauer teilgenommen haben.

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