Aufregung wegen Umbau des alten Wirtshauses in Grüngraben

ehemaliges Wirtshaus in Grüngraben

Das ehemalige Wirtshaus in der Waldhüttenstraße 25 in Altenplos

Der Bauherr will fünf Einheiten errichten

Wenn mehr als sechs Bürger zur Gemeinderatssitzung kommen, dann liegt etwas in der Luft. Zur Zeit treibt ein Wohnungsbauprojekt einige Bewohner im Altenploser Ortsteil Grüngraben um. Das ehemalige Wirthaus in der Waldhüttenstraße 25 wurde von der Brauerei Schnupp verkauft. Der neue Eigentümer will das Haus aus dem Jahr 1901 umbauen und darin fünf Wohneinheiten unterbringen. Gerüchte gehen um, dass die Wohnungen eventuell für Asyl suchende Menschen vorgesehen sind. Der Gemeinderat in Heinersreuth beschäftigte sich bei der Sitzung am 30. Januar 2018 unter anderem auch mit diesem Vorgang.

Der Antrag auf Nutzungsänderung eines Wirthauses zu Wohnzwecken wird abgelehnt

Zufahrt zu den Stellplätzen

Sehr schmale Zufahrt zu den Stellplätzen

Gemeinderat Werner Kauper (CSU) sprach von einem schalen Beigeschmack bei dem Bauvorhaben. Denn der Bauherr hatte den Bauantrag direkt beim Landratsamt gestellt, anstatt wie sonst üblich, bei der Gemeinde. Kauper habe sich das Grundstück angesehen und stuft die angegebenen fünf Stellplätze als nicht realistisch ein, da die Zufahrt für ein heute übliches Auto zu schmal sei (siehe Foto links). Der Gemeinderat verweigerte sein Einvernehmen für die Nutzungsänderung nach der Diskussion mit folgender Begründung: „Derzeit sind im Bestand ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser vorhanden. Das umliegende Gebiet trägt den Gebietscharakter eines allgemeinen Wohngebietes. Daher richtet sich die Zulässigkeit nach §34 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 BauNVO. Wohngebäude sind demnach nach § 4 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 1 BauNVO zulässig. Allerdings sind von einer derart verdichteten Nutzung mit 5 Wohneinheiten auf engstem Raum mit keinerlei Flächen für Außenanlagen, Belästigungen oder Störungen der Nachbarn zu erwarten, die nach der Eigenart des Baugebiets im Baugebiet selbst oder in dessen Umgebung unzumutbar sind (§ 15 Abs. 1 Satz 2 BauNVO).“

Weitere Punkte der Gemeinderatssitzung

  • Die Erweiterung der Kindertagesstätte Sausewind wurde nun offiziell beschlossen. Nach Erhalt des Genehmigungsbescheids für die staatliche Förderung kann mit der Auftragsvergabe begonnen werden. Es sollen einzelne Fachlose vergeben werden. Von einer schlüsselfertigen Vergabe wird abgesehen.
  • Die Ausschreibung für das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für den Bereich der gesamten Gemeinde Heinersreuth ging an elf Ingenieurbüros. Von den sechs erhaltenen Anboten wählte die Verwaltung anhand eines Bewertungsschlüssels drei Firmen aus, die dann ihre Konzepte bei der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung präsentieren werden. Die drei Büros kommen aus Bayreuth, Weimar und Leipzig.
  • Ein weitere Entscheidung steht für den Architektenwettbewerb „Neue Mitte Altenplos“ an. In einer nichtöffentlichen Sitzung am 21.2.18 entscheidet ein Gremium über das Siegermodell. Der prämierte Architektenentwurf wird am Montag 26.2.2018 im Rathaus öffentlich vorgestellt.
  • Die Planzeichnung für das Ärztehaus am Fehringerplatz konnte erstmals öffentlich eingesehen werden. Das Haus erstreckt sich auf drei Etagen plus einem Untergeschoss, welches aufgrund der Hanglage teilweise über dem Erdreich liegt. Hinsichtlich des Baubeginns gab es keine neuen Nachrichten.
  • Die Biogasanlage Rotmaintal will ihre Kapazitäten erweitern. Es kommt ein weiteres Gärlager hinzu und weitere Motoren. Verwaltungsleiter Danilo Heidrich verwies darauf, dass keine Menschen in der Umgebung der Anlage wohnen und somit keine Einwände gegen die Erweiterung bestehen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu.
  • Familie Großmann kaufte ein Grundstück im neuen Baugebiet „Am Bienenhof“. Nun sieht der Bewerber auf dem Baugrund ein Überschwemmungsrisiko und möchte daher höher bauen. Im Verlauf der Diskussion entwickelte sich ein Dialog zwischen Reiner Böhner (SPD) und Danilo Heidrich über die zulässige Höhe. In der Beschlussvorlage einigte man sich schließlich auf eine maximale Höhe Erdgeschoss-Fertigbodenhöhe von 329,60 NN, anstatt einer vorher diskutierten durchschnittlichen Höhe von 50 Zentimetern. Die Unterschriften der Nachbarn für das Bauvorhaben liegen vor.
  • Matthias Potzel aus Cottenbach beantragte die Aufstellung einer Seilbahn auf der Streuobstwiese zwischen den beiden Weihern in Cottenbach Ortsausgang Richtung Theta. Die Bürgermeisterin und zwei weitere Gemeinderäte stimmten dem Antrag zu. Die Mehrheit des Gemeinderats konnte sich für den Vorschlag jedoch nicht erwärmen. Somit kommt die Seilbahn nicht nach Cottenbach.
  • Die Verwaltungsmitarbeiterin Teresa Bergmann wird ab 1.2.2018 zur Standesbeamtin ernannt.
  • Der Landgerichtspräsident sucht mindestens fünf Schöffen im Ehrenamt. Spätestens am 5.6.2018 soll die Namensliste dem Amtsgericht Bayreuth übermittelt werden. Interessierte Bürger können sich bei der Gemeinde melden.
  • Die Studiengruppe Verkehrsplanung Heinersreuth lädt am 6.3.2018 um 18:30 Uhr zu einem „runden Tisch“ ein. Teilnehmen sollen neben der Bürgermeisterin je ein Fraktionsmitglied des Gemeinderats. Je zwei Vertreter von Bürgerinitiativen werden von der Studiengruppe direkt eingeladen.
  • Der Vortrag „Klimawandel“, den Dr. Johannes Lürs auf Einladung des Bund Naturschutzes im Oktober 2017 gehalten hatte, wird am 14. März 2018 noch einmal im Kastaniengarten angeboten. Die Gemeinde lädt dazu ein.

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