Mit neuem Leitbild in die Zukunft

Eine schwierige Entscheidung, welche Maßnahmen auf den Tafeln rote oder blaue Punkte erhalten sollen

Hundert Bürger kamen zur ISEK-Abschlussveranstaltung

Die Gemeinde Heinersreuth hatte ihre Bürger in die Turnhalle Heinersreuth eingeladen. Alle waren aufgerufen, die Vorschläge der bisherigen vier ISEK-Veranstaltungen abschließend zu bewerten. Deshalb drückte Verwaltungsmitarbeiterin Claudia Müller am Eingangsbereich für jeden Teilnehmer je zwei rote und zwei blaue Punkte in die Hand. Die roten Punkte stehen für die persönliche Wichtigkeit der geplanten Maßnahme. Mit den blauen Punkte sollen die Bürger aufzeigen, welche Projekte zunächst hinten an stehen müssen. Bevor es zur Bewertung kam, präsentierten zwei Vertreter des Kreisjugendrings (KJR) Bayreuth die Ergebnisse der Jugendwerkstatt. Am 8. Februar 2019 hatten mehr als hundert Jugendliche einen Abend lang Ideen gesammelt und auf Zetteln festgehalten. Mitarbeiter des KJR werteten die Ideenliste aus und erstellten Schwerpunkte. Die Ideen der Kinder und Jugendlichen sollen in das ISEK-Konzept einbezogen werden.

Jens Gerhardt stellt den neuen Leitspruch für die Gemeinde vor

Für viele Besucher überraschend, stellte der Projektleiter aus Leipzig den neuen Leitspruch für die Gemeinde vor: „Rotmaintalgemeinde Heinersreuth – immer in Bewegung – stark im Zusammenhalt“. Die drei Teile des Slogans hatten sich für Gerhardt im Laufe der Bürgerwerkstatt herausgeschält. Der erste Teil nimmt Bezug auf die Landschaft unserer Heimat: „unsere einzigartige Landschaft ist Heimat und Erlebnisort“; der zweite Abschnitt signalisiert die Dynamik in der Bürgerschaft und weist gleichzeitig auf den Wunsch der Jugend hin, dass die Gemeinde für genügend Bewegungsmöglichkeiten sorgen solle: „unsere Zukunft ist unsere Offenheit für Innovation und Aktivität“; der dritte Teil des Leitspruchs gibt den Wunsch für die Zukunft wieder, alle Projekte gemeinsam zu stemmen und auch weiterhin fest zusammen zu stehen: „unsere Gemeinde ist eine lebendige fürsorgende Gemeinschaft für Jung und Alt“. Dem dreiteiligen Leitspruch ordnete Gerhardt Schlüsselprojekte und Handlungsfelder auf den Schautafeln zu.

Prioritätenliste mit Überraschungen

Die Turnhallensanierung scheint für alle Bürger wichtig. Ebenso einig ist man sich beim Wunsch nach der Auslagerung des Schwerlastverkehrs von der B85 auf die Autobahn oder wenigstens eines Nachtfahrverbots. Eine Bürgerbefragung hinsichtlich einer Ortsumgehung sieht die Mehrzahl kritisch. Die Cottenbacher wollen unbedingt Radwege nach Heinersreuth und Bayreuth haben. Einen Aussichtsturm auf dem Bleyer braucht man offensichtlich ebensowenig wie Arbeits- und Ausstellungsräume für Künstler. WLAN-Hotspots in der Gemeinde will anscheinend nur die Jugend. Denn dieser Vorschlag erhielt am Abend viele blaue Punkte der Ablehnung. Überrascht reagierte Jens Gerhardt auf das geringe Interesse an dem Dorfladen: „Da die Einzelhandelsfirmen offenbar kein Interesse an einem Standort in Altenplos haben, müssen die Bürger die Versorgung selbst in die Hand nehmen“, appellierte der Projektleiter an die Besucher. Mit der „neuen Mitte in Altenplos“ können die Bürger noch nicht viel anfangen. Für das Thema wurden weder rote noch blaue Punkte vergeben. Bei den Jugendlichen ganz oben steht der Wunsch nach einer Eisdiele im Ort. Die ehemalige Tankstelle gegenüber der Bushaltestelle in der Bayreuther Straße als möglicher Standort erhielt jedenfalls drei rote Punkte der Zustimmung.

Kein Papier für die Schublade

Gerhardt appellierte in einer emotionalen Abschlussrede an die Verwaltung, das ISEK-Papier nicht in der Schublade verstauben zu lassen. Die Bürger forderte er auf, am Ball zu bleiben und die Gemeindevertreter kritisch bei der Umsetzung der ISEK-Projekte zu begleiten. Selbst wenn sich manche Vorhaben nicht auf Anhieb verwirklichen lassen, so können zumindestens die vorplanungen beginnen. Gerade bei Gründstückverhandlungen bedarf es eines langen Atems; dies hat die Realisierung einer direkten Radwege-Verbindung von Heinersreuth nach Altenplos deutlich aufgezeigt.

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