Viel Geld für Turnhalle und OGTS

Heinersreuth plant die Sanierung der Schulturnhalle und den Neubau einer offenen Ganztagsschule

Gemeinderat Heinersreuth diskutierte über mögliche Bauvarianten

Die Turnhalle Heinersreuth muss saniert werden und die offene Ganztagsschule (OGTS) braucht neue Räume. Dies sind die Vorgaben der Gemeinde für das Ingenieurbüro Singer in Bayreuth, um ein bautechnisches Konzept zu erstellen. Aber es wird noch komplizierter: der Kegelverein hat den Wunsch, die bisherige Anlage von zwei auf vier Bahnen zu erweitern und die Schützen wollen ihren Schießstand behalten. Drei Mitarbeiter des Ingenieurbüros stellten in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 24.9.19 fünf Alternativen vor und belegten diese mit fundierten Kostenschätzungen. Nach der Vorstellung sollte sich der Gemeinderat für eine Variante entscheiden. Dazu kam es schließlich nicht, denn nach langer und aufreibender Diskussion stellte die CSU-Fraktion einen Antrag auf Vertagung. Auch die anwesende Rektorin die Schule Heinersreuth durfte das Wort ergreifen. Martina Vogler appellierte an die Räte, das Projekt nun zügig auf den Weg zu bringen, denn die OGTS platze aus allen Nähten. Sie wünschte sich eine Variante, bei der Schule, Turnhalle und OGTS in einem Gebäude bleiben.

Abriss und Neubau der Halle oder Sanierung mit Anbau einer OGTS

Frau von Charmier stellte die Gedanken des Ingenieurbüros vor. Herr Scherrer als Spezialist für Haustechnik und Herr Schrepel als Statiker steuerten ihr Fachwissen ebenfalls bei. Das Team hat insgesamt fünf Bauvarianten geplant und berechnet. Ein Abriss der Halle und ein Neubau auf dem bestehenden Hartplatz wurden im Laufe der Diskussion mit den Gemeinderäten rasch verworfen (Varianten 3 bis 5). Diese Maßnahme würde zu einer Trennung zwischen Sporthalle, Schule und OGTS führen und die höchsten Kosten verursachen. So bleiben zwei Sanierungsvarianten übrig. Die kostengünstigste Lösung lässt den unteren Bereich der Turnhalle von der Raumaufteilung wie bisher bestehen. Die Turnhalle wird vom Boden bis zum Dach komplett saniert. An die Turnhalle kommt ein zweigeschossiger Anbau für die offene Ganztagsschule. Die Haustechnik wird neu geplant und installiert und mit moderner Mess- und Regeltechnik ausgestattet. Dafür werden reine Baukosten von 3,9 Millionen brutto kalkuliert. Die Fördermöglichkeiten sollen optimal genutzt werden. Sanierungsvariante 2 würde um 800.000 Euro teurer werden. In diesem Plan ist die Erweiterung der Kegelbahn auf vier Bahnen und die komplette Umgestaltung des Untergeschosses enthalten. Die Schießbahn würde gedreht werden. Die Mehrkosten rühren von einer aufwändigen statischen Umgestaltung her, da die Grundfläche des Bestandes erweitert werden müsste.

Wie wichtig ist die Vereinsförderung?

Gemeinderat Jürgen Weigel (SPD) spricht sich für eine sechste Variante aus. Die Schießbahn solle nicht angetastet werden und die Kegler sollen vier Bahnen erhalten. Frau von Charmier zeigte die Nachteile dieser Variante auf. Der Flächenbedarf würde sich erweitern und im Außenbereich reiche der freie Platz nicht aus, so dass der Hartplatz angegriffen werden müsste. Die OGTS hätte im oberen Bereich dann zu viel Fläche, welche nicht förderfähig wäre. Eine Kostenschätzung für diese fiktive Variante sechs müsste noch nachgereicht werden. Weigel möchte mit seinem Vorschlag dem Vereinssterben entgegen wirken. Bürgermeisterin Simone Kirschner verdeutlicht, dass die Gemeinde in erster Linie ihre Pflichtaufgaben erfüllen müsse. Dafür seien die Kosten mit fast vier Millionen Euro (ohne Nebenkosten) schon ein großer Brocken. Die Mehrkosten von rund 800.000 Euro wären eine freiwillige und nicht förderfähige Leistung der Kommune.

Der Neubau der Kinderkrippe steht ebenfalls noch bevor

Offene Ganztagsschule und Kinderkrippe sind zwei Paar Schuhe. Mit dem Anbau an die Turnhalle würde Platz für die Schulkinder geschaffen, die nachmittags in der OGTS betreut werden. Zusätzlich steht innerhalb der nächsten zwei Jahre noch ein Neubau der Kinderkrippe für die jüngsten Gemeindemitglieder an. Die bisherige Container-Lösung auf dem alten Sportplatz ist zeitlich beschränkt. Die genannten Baumaßnahmen werden der Gemeinde viel Geld kosten. Frau von Scharmier wies in ihrem Vortrag daraufhin, dass sämtliche Kostenschätzungen nur die Kostengruppen 300 und 400 enthalten. Neben diesen reinen Baukosten kommen noch 22% Baunebenkosten hinzu. Alles zusammen gerechnet könnte das Projekt Schulturnhalle und OGTS in der Variante 1 somit an die fünf Millionen Euro brutto kosten. In der Sitzung vom 29.10.2019 müssen die Gemeinderäte nun entscheiden, welche Variante gebaut werden soll.

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