Klimaschutzkonzept als Kompass für die Gemeinde Heinersreuth

Klimaschutz in Heinersreuth

Bernd Rothammel vom Landratsamt Bayreuth informierte den Gemeinderat über die Möglichkeiten, ein Klimaschutzkonzept zu realisieren

Klimaschutz steht ganz oben auf der politischen Agenda. Sowohl die Bundesregierung als auch der Freistaat Bayern räumt dem Klimaschutz hohe Priorität ein. Der Landkreis Bayreuth hat bereits ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. Deshalb wäre es nur konsequent, wenn auch Heinersreuth in Bezug auf Klimaschutz systematisch und zielgerichtet voran geht und den Bürgern als Vorbild dient. Als erster Schritt in diese Richtung ist der Vortrag des Klimaschutzbeauftragten im Landkreis Bayreuth zu sehen. Bernd Rothammel zeigte mit anschaulichen Bildern und Grafiken auf, wie dramatisch die Entwicklung verläuft. Am Beispiel von Garmisch-Partenkirchen machte er deutlich, was eine Temperaturerhöhung von 4 Grad Celsius bewirken kann. Eine mehr als tausend Meter dicke Eisschicht ist dort inzwischen komplett abgeschmolzen. Besonders auffällig daran ist die zeitliche Dimension. Brauchte die Temperaturerhöhung in der Vergangenheit noch 12.000 Jahre, so könnte nach aktuellen Prognosen der Anstieg um 4 Grad bereits in hundert Jahren vollzogen sein.

Neunzig Prozent Förderquote für die Erstellung von externen Klimaschutzkonzepten

Bernd Rothammel machte deutlich, dass ein „Blindflug“ ohne Zielkoordinaten die schlechteste Lösung auf dem Weg zu mehr Klimaschutz wäre. Er ließ aber den Weg offen, ob die Gemeinde ein professionelles Klimaschutzkonzept durch ein externes Büro in Auftrag gibt oder ob die Verwaltung und der Gemeinderat durch Eigeninitiative das Ziel erreicht. Dennoch brachte der Klimaschutzbeauftragte gute Argumente, die für ein externes Konzept sprechen. Er verweist darauf, dass sich die Förderlandschaft seit Januar 2021 gravierend geändert hat. Die Förderrichtline Kommunaler Klimaschutz in Bayern (KommKlimaFöR) unterstützt Kommunen bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten mit einer Förderquote von 90 Prozent bei Gesamtausgaben von maximal 100.000 Euro. Im Konzept müssen drei Elemente enthalten sein: a) Analyse der Ausgangssituation, b) Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und c) die Fortschrittsanalyse mit Erfolgskontrolle bei Abschluss der Maßnahme. Rothammel macht dabei den Gemeindevertretern Mut zur Umsetzung, denn die Kommune kann selbst festlegen, wie detailscharf diese geforderten Punkte abgearbeitet werden.

Bürgermeisterin hat Klimaschutz zur Chefsache gemacht

Am Abend der Gemeinderatssitzung fiel noch keine Entscheidung über das weitere Vorgehen. Die Stellungnahmen der Fraktionen zum Vortrag fielen aber durchweg positiv aus. Da die Fraktion von Bündnis 90 / Grünen den Vorgang in Richtung Klimaschutzkonzept angestoßen hat, wird sie auch weiterhin auf der Umsetzung beharren. Bürgermeisterin Simone Kirschner hatte bereits zu Beginn ihrer zweiten Amtszeit im Mai 2020 Klimaschutz zur Chefsache gemacht. Denn sie ist mittlerweile offiziell Klimaschutzbeauftragte für die Gemeinde Heinersreuth.

Klimaschutzvortrag in Heinersreuth

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