Das Ereignis bewegt Menschen weltweit
Zweimal im Jahr erlebt die Erde ein besonderes astronomisches Ereignis: die Sonnenwende. Es ist der Moment, in dem der Lauf der Sonne seinen Höhepunkt oder seinen Tiefpunkt erreicht und sich der Rhythmus des Tageslichts wendet. Seit Jahrtausenden ist dieses Datum für die Menschheit von zentraler Bedeutung. Ob als religiöser Wendepunkt, als Anlass für Rituale oder als Beginn neuer Lebenszyklen – die Sonnenwende bewegt Menschen weltweit. Gerade jetzt dreht die Erde wieder in Richtung der dunkleren Jahreszeit. Für viele Menschen ein Grund, nachdenklich zu werden.
Die Neigung der Erdachse als Ursache
Die Sommersonnenwende markiert den Zeitpunkt, an dem die Sonne auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand am Himmel erreicht. Im Jahr 2025 ist dies am 21. Juni der Fall. Ursache dafür ist die Neigung der Erdachse um etwa 23,5 Grad gegenüber der Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Diese Neigung bewirkt, dass die Nordhalbkugel zur Sommersonnenwende maximal zur Sonne hin geneigt ist. In diesem Moment erreicht der Sonnenstand zur Mittagszeit seinen jährlichen Höhepunkt. Gleichzeitig fällt das Sonnenlicht in einem besonders steilen Winkel auf die Erdoberfläche, was zu längeren Tagen und intensiverer Erwärmung führt. Zur Sommersonnenwende erleben wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres.
Mehr als 16 Stunden Helligkeit auf dem 50. Breitengrad
Der Zeitraum, in dem es hell ist, erreicht seinen jährlichen Maximalwert. Auf dem 50. Breitengrad dauert dieser Tag fast 16,5 Stunden. Je nördlicher man sich befindet, desto länger ist der Tag. In Regionen nördlich des Polarkreises geht die Sonne sogar gar nicht unter – es herrscht Mitternachtssonne. Diese besonderen Lichtverhältnisse beeinflussen nicht nur unsere tägliche Wahrnehmung, sondern haben auch große Auswirkungen auf das Klima, die Vegetation und die Tierwelt. Pflanzen nutzen die lange Tageslichtphase für maximales Wachstum, Tiere passen ihre Aktivphasen an, und auch beim Menschen wirken sich Licht und Temperatur direkt auf Stimmung und Verhalten aus.
Rituale zur Sonnenwende in ganz Europa
In Skandinavien ist das Mittsommerfest ein zentrales Ereignis im Jahr. Auch in unserer Region hat sich der Brauch des Sonnwendfeuers erhalten. Besonders die örtlichen Vereine nutzen das Ereignis, um Gemeinschaft zu schaffen und Generationen miteinander zu verbinden. Die Sonnenwende kann auch als Symbol für innere Prozesse, für Loslassen und Neubeginn verstanden werden. In Zeiten von Klimakrise und Umweltschäden sehnen sich viele Menschen nach einem bewussteren Leben im Einklang mit der Natur. Sonnenwendfeste können Anlässe sein, um sich der Kreisläufe der Erde wieder bewusster zu werden und Nachhaltigkeit neu zu denken. Gerade in einer Welt voller Wandel kann uns die Sonnenwende Orientierung und Halt bieten – als Einladung, innezuhalten, zu feiern oder neu zu beginnen.