Nicolas drückt den Altersdurchschnitt im Gemeinderat

Gemeinderat Heinersreuth - Vereidigung Nicolas Zeitler

Nicolas Zeitler schwört auf die Verfassung

Bürgermeisterin vereidigte den Nachfolger von Werner Kauper im Gemeinderat

Die Gemeinderatssitzung vom 27. September 2022 stand im Zeichen eines Generationenwechsels. Nicolas Zeitler aus Heinersreuth nimmt als Listennachfolger den Platz von Werner Kauper aus Cottenbach ein. Nicolas ist erst 21 Jahre alt und drückt damit den Altersdurchschnitt im Gremium um gut drei Jahre. Der junge Mann arbeitet bei der staatlichen Bauverwaltung in Bayreuth und freut sich schon auf seine neue ehrenamtliche Tätigkeit. Bei seiner ersten Sitzung wollte er sich nicht gleich zu Wort melden. Werner Kauper hatte während seiner langjährigen politischen Karriere damit nie Schwierigkeiten. Stets vertrat er seine Interessen sehr selbstbewusst und nachhaltig.
„Zweiundvierzig Jahre warst du jetzt im Gemeinderat und hast viele Höhen und Tiefen erlebt“, sagte Bürgermeisterin Simone Kirschner in ihrer Laudatio. „Du hast auch manche Niederlage weggesteckt und dich davon nie entmutigen lassen“, zollte Kirschner ihrem politischen Ziehvater Respekt. Zum Abschied gab es für den bisherigen Senior im Gemeinderat noch reichlich Geschenke. Kauper bedankte sich sichtlich gerührt bei allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit und vergaß in seiner Rede auch nicht, seiner Familie zu danken, die ihn stets bei seiner politischen Arbeit unterstützt hatte.

Die Diskussion um das Bürgerbegehren legt Emotionen frei

Mittlerweile spricht man in der Gemeinde Heinersreuth nur noch von „dem Bürgerbegehren“. Jeder weiß inzwischen, dass es um den Erhalt der Schulturnhalle in der bisherigen Form und den Verzicht auf eine zentrale Heizanlage am alten Sportplatz geht. Ende August hatten drei Bürger aus Heinersreuth im Rathaus eine Liste mit 556 Unterschriften abgegeben. Drei Wochen lang hatte die Gemeindeverwaltung Zeit, das Bürgerbegehren formal zu prüfen. Am Ende stand für die Initiatoren ein verheerendes Urteil zu Buche: das Bürgerbegehren erfülle in mehreren Punkten nicht die Anforderungen und könne somit nicht zu einem Bürgerentscheid führen, lautete die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung. Rückendeckung holten sich Kirschner und Co. noch beim Landratsamt Bayreuth und beim Bayerischen Städtetag.
Norbert Eichler, Vorsitzender des Ortsverbandes der SPD, war mit dem Prüfungsergebnis zufrieden. Er rechnete an diesem Abend gleich noch mit seinem Parteikollegen und langjährigen Weggefährten Hans Dötsch ab. „Bei diesem Bürgerbegehren ist vieles hintenherum gelaufen und Dötsch habe als Strippenzieher agiert. Zu keiner Zeit nahmen die Beteiligten an Sitzungen des Bauausschusses oder des Gemeinderats teil und informierten sich objektiv“, zeigte sich Eichler sichtlich erregt. „Das ganze Ablauf sei eines Altbürgermeisters nicht würdig“, schloss der SPD-Ortsvorsitzende mit seinem Urteil. Der Beschuldigte konnte sich natürlich nicht wehren. Selbst, wenn er bei an der Veranstaltung teilgenommen hätte, wäre ihm kein Rederecht zugestanden. Bei der Abstimmung ergab sich dann ein Votum von 13:2 Stimmen gegen die Zulässigkeit eines Bürgerentscheides.

Der Jugendtreffpunkt als nächster Aufreger

Die ehrenamtlichen Jugendbeauftragten der Gemeinde hatten sich im April 2022 unter den Kindern umgehört. Dabei flackerte der Wunsch nach einem Treffpunkt im Ortsteil Heinersreuth auf. Auf Antrag von Jens Kronefeld stimmte der Gemeinderat zu, ein halbrundes zerlegbares Metallgestell mit einem Dach und einer integrierten Sitzgelegenheit zu kaufen. Einen Durchmesser von ungefähr fünf bis sechs Meter soll das Gestell haben. Nun ist der Pavillon bestellt, aber niemand will die Kinder in seiner Umgebung haben.
Der ehemalige Gemeinderat Hermann Baumgärtel kam am Dienstag extra in die Gemeinderatssitzung, um ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Bewohner um den alten Sportplatz ausreichend mit Lärm „versorgt“ sind und der Pavillon dort nicht erwünscht sei. Die Bürgermeisterin hatte sich schon im Vorfeld umgehört. Auch der Sportverein Heinersreuth will den Treffpunkt nicht auf seinem Gelände haben. Der Autoabstellplatz an der ehemaligen Tankstelle an der B85 kam auch ins Visier der Bürgermeisterin. Nun ist der Platz nicht nur etwas unromantisch, sondern er kostet auch ordentlich viel Miete im Monat. Wieder zurück zum alten Sportplatz? Stefan Eigl sagt nein – Jürgen Weigel will ihn dort auch nicht haben. Jetzt kommt ein nächster Versuch: der Kinderspielplatz an der Denzenlohe Straße soll es sein. Der Gemeinderat entschied sich mit 13:2 dafür. Ob der Treffpunkt dort angenommen wird, wird sich zeigen.

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