Hier stand vor kurzem noch eine Eiche

Eichenprozessionsspinner

Dieser stolze Eichenbaum stand am Waldrand nördlich von Unterkonnersreuth

Eichenprozessionsspinner sorgt auch in Heinersreuth für Unruhe

Vor zwei Jahren versuchte der ehemalige Verwaltungsleiter Karl-Heinz Hübner den Eichenbaum am Wandrand nördlich von Unterkonnersreuth noch zu retten. In Abstimmung mit dem Besitzer wurde rund um den Baumstamm ein Absperrband gespannt und eine Warntafel angebracht. Damit konnten die Beteiligten eine Zeitlang „leben“. Schließlich handelt es sich um einen Bereich, der wenig von Menschen aufgesucht wird. Nun wurde dem privaten Waldbesitzer die Sache wohl doch zu heiß. Die Eiche liegt jetzt in gefälltem Zustand am Waldrand (siehe Foto oben) und wartet auf die Weiterverarbeitung. Im letzten Jahr musste eine weitere Eiche weichen: die Gemeinde veranlasste in der Nähe des Kindergartens Heinersreuth die Fällung, weil sich der Eichenprozessionsspinner eingenistet hatte. Inzwischen berichtet der Nordbayerische Kurier (NK) beinahe täglich vom Ausbreiten des Schädlings im Landkreis. Das Landratsamt Bayreuth warnt jedoch davor, den wertvollen Baumbestand unbedacht zu vernichten.

Landratsamt Bayreuth informierte die Gemeinden schriftlich

Wie der NK am 22.6.18 berichtete, empfiehlt das Landratsamt, sich bei einem geringen Befall in Gebieten mit wenigen Menschen auf allgemeine Informationen und permanente Beschilderung zu beschränken. Bei einem mittelmäßigen Befall sollten Warnschilder aufgestellt und die Öffentlichkeit über die Medien informiert werden. Bei einer hohen Befallstärke sollten Teile von Wald- und Naturgebieten vorübergehend abgesperrt werden. Dies gelte auch während der Bekämpfung. Für Gartenfachberater Oliver Rendl ist das Absaugen der Nester die sauberste Lösung. Dafür hat sich ein Abbeststaubsauger bewährt. Die Nester müssten in die Müllverbrennungsanlage gegeben und dürften nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Chemische Schädlingsbekämpfung empfiehlt Rendl nicht, da damit auch viele nützliche Raupen- und Schmetterlingsarten getötet werden würden.

Eichen nicht präventiv fällen

Auch der Leiter des Ökologisch-Botanischen Gartens in Bayreuth, Gregor Aas, warnte im Nordbayerischen Kurier vor einem vorschnellen Absägen der Eichen: „Wenn wir anfangen, alle Eichen zu fällen, wird der Eichenprozessionsspinner die restlichen Eichen umso stärker befallen oder auf andere Baumarten wie die Hainbuche ausweichen“. Es sei gefährlich, zu denken, man könne die Tierart dadurch ausrotten, indem man alle Eichen fällt. Zudem würde Hunderten anderen Vogel- und Insektenarten der Lebensraum geraubt werden. Für den Botaniker ist die Schmetterlingsart, auch bedingt durch den Klimawandel, in unserer Region heimisch geworden. Die Spinner vermehren sich aber nicht in jedem Jahr gleich stark. So können neben Jahren einer Massenvermehrung auch Zeitabschnitte kommen, in denen es weniger Raupen geben wird.

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