Rosen im Winter schenken?

Rosen nicht im Winter schenken

Diese Rosen wachsen bei uns nur im Sommer

Aus dem holländischen Gewächshaus oder mit dem Flieger aus Afrika

Die Rose ist die Lieblingsblume der Deutschen. Auch beim großen Zapfenstreich zu Ehren von Angela Merkel gab es Rosen, verbunden mit dem alten Schlager von Hildegard Knef „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Nur wenige Menschen machen sich darüber Gedanken, dass Rosen sehr viel Wärme benötigen und in Deutschland nur vom späten Frühjahr bis zu Beginn des Herbstes blühen. Dann werden sie zurückgeschnitten und überwintern auch bei kalten Temperaturen. Wer Rosen im Winter kaufen will, greift auf Importware zurück. Und diese kommt entweder per Flugzeug aus Afrika oder Südamerika oder wird mit hohem Energieaufwand in holländischen Gewächshäusern gezüchtet. So lässt sich die Frage, ob man Rosen im Winter schenken sollte, leicht beantworten: besser nicht!

Turborosen brauchen viel Wasser, Dünger und Spritzmittel

Bei Rosen bestehen Parallelen zur Massentierhaltung. Sie werden in großen Mengen gezüchtet und sollen in wenigen Wochen verkaufsbereit sein. Bis zu drei Millionen Rosenstile wachsen in einem Gewächshaus heran und dabei dürfen keine Krankheiten dazwischen kommen. Entsprechend hoch ist der Spritzmitteleinsatz, um Schädlinge in Schach zu halten. Die Stiftung Öko-Test riet in der Ausgabe 2011 dazu, die Schnittblumen aufgrund der vielen Gifte nicht in der Biotonne zu entsorgen. Richt- oder Grenzwerte für diese Arten von Pestiziden wurden in Deutschland bisher nicht erlassen.
Der Wasserverbrauch für den Anbau von Rosen ist enorm. Je nach Größe und Sorte brauchen die Schnittblumen 7 bis 15 Liter Wasser. Gerade in den Ländern Afrikas mit wiederkehrenden Dürreperioden ist Wasser ein existentieller Rohstoff. Weltweiter Markführer bei Rosen sind die Blumenfarmen in Kenia. Dieser Geschäftszweig entspricht in seiner Bedeutung etwa der Autoindustrie in Deutschland. Weitere wichtige Anbaugebiete sind Äthiopien oder die südamerikanischen Staaten Kolumbien und Ecuador.

Billige Arbeitskräfte und geringer Umweltschutz

Im Einkauf kostet eine Rose etwa zehn Cent. Bei diesem Preis kann man sich ausmalen, wieviel Lohn die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Blumenfarben erhalten. Mittlerweile sind den Importeuren aus Europa die Lohnkosten in Kenia schon wieder zu hoch. Auf der Suche nach billigeren Erzeugern blickt man jetzt nach Äthiopien. Die Arbeitsbedingungen sind durch den hohen Pestizideinsatz belastet. Auf den Druck von Umweltschutzverbänden hin, zeigen sich inzwischen leichte Verbesserungen im Arbeitsschutz. Rosen aus Kenia mit dem Fairtrade-Siegel sind weniger mit Spritzmitteln belastet als Schnittblumen aus konventionellem Anbau. Diese Betriebe müssen Produktionsstandards einhalten, um das begehrte Fairtrade-Siegel zu erhalten.

Link

https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/rosen-blumen-afrika-fairtraide-oekologisch-fair-100.html

http://www.fair-roses.org/de/

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