Auch Heinersreuth muss Wasser sparen

Heinersreuth muss Wasser sparen

127 Liter pro Tag und Kopf beträgt der Trinkwasserverbrauch in Deutschland im Durchschnitt

Deutsche verbrauchen täglich 127 Liter Trinkwasser

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft veröffentlicht regelmäßig Statistiken über die Wasserverbräuche in Deutschland. Es handelt sich dabei um Schätzungen, denn der Verband bestätigt auf seiner Webseite, dass über das private Verbraucherverhalten nur wenig bekannt ist. Rund achtzig Prozent entfallen demnach auf „Private“ plus Kleingewerbetreibende. 14% der gesamten Wassermenge verbrauchen industrielle Unternehmen, sechs Prozent gelten als sonstige Nutzer. Mehr als die Hälfte des Trinkwassers (63 Prozent!) läuft für Körperpflege und Toilettenspülung in den Kanal – die Zivilisierung hat somit einen hohen Preis. Vor sechzig Jahren gingen noch viele Menschen auf das „Häuschen“ ohne Wasserspülung und es wurde einmal pro Woche warm gebadet. Jetzt zwingt die zunehmende Trockenheit zum Nachdenken. Muss die Badewanne immer randvoll sein oder reicht auch weniger Wasser zu einer ordentlichen Hygiene? Im hochtechnisierten Deutschland gibt es immer noch alte Toilettenanlagen ohne Wasserspartaste. So laufen unnötig viele Liter Wasser über das WC in den Abwasserkanal. Der Bundesverband schätzt den Verbrauch allein in diesem Segment auf 27 Prozent.

Regenwasser für die Toilettenspülung nutzen

Bei einem Neubau würde es Sinn machen, die Toilettenspülung über einen zweiten Wasserkreislauf an die Regenwasserzisterne anzuschließen. Eine Vorschrift in den Bebauungsplänen gibt es derzeit nicht und freiwillig nimmt kaum jemand die Mehrkosten der Installation auf sich. Derzeit sind die Wasserpreise noch sehr niedrig. Gerade einmal drei Euro verlangen die Kommunen für einen Kubikmeter Wasser. Aber das könnte sich schnell ändern und bei einem bereits fertig gestellten Gebäude fällt der Umbau der Wasserzuführung noch schwerer. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten, das Verhalten die Menschen zu ändern: entweder erfolgt die Festsetzung im jeweiligen Bebauungsplan oder die Trinkwasserkosten steigen in eine schmerzhafte Größenordnung. Ein paar wenige vorausschauende Häuslebauer werden wohl den eigenen Verstand benutzen und die Wasserzuführung von sich aus trennen. So hat sich ein findiger Architekt aus Heiligenstadt in seinem Haus eine Komposttoilette plus Schilfkläranlage eingerichtet und leitet auf diese Weise auch noch weniger Abwässer in den Kanal ein.

Die Gemeinde Heinersreuth hat noch eigene Quellen

Heinersreuth hat die Wasserversorgung in eigener Hand und das ist auch gut so. Dennoch macht sich die anhaltende Trockenheit auch im Landkreis Bayreuth schmerzhaft bemerkbar. Es regnet einfach zu wenig. So schütteten die beiden Quellen im Heinersreuther Forst im Juni 2022 deutlich weniger Wasser als im Jahresmittel aus und die Gemeinde musste mehr Fremdwasser als geplant zukaufen. Obwohl es jede Bürgerin oder jeder Bürger selbst wissen sollten, wird die Gemeinde auf den sparsamen Umgang mit Trinkwasser in den Sommermonaten ausdrücklich darauf hinweisen. Einen entsprechenden Appell hat die Bürgermeisterin in der Gemeinderatssitzung im Juni bereits angekündigt. Die Verwendung der Informationsgrafik des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft über die Wasserverbräuche (siehe oben) könnte zur Bewusstmachung beitragen.

Links

https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/trinkwasserverwendung-im-haushalt/

https://www.gemeindeh.de/2018/08/was-wir-von-kapstadt-lernen-koennen/

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