Für seine Kirchengemeinde war er der ideale Pfarrer

Kirchengemeinde Heinersreuth verabschiedete Pfarrer Otto Guggemos

Familie Guggemos musiziert noch einmal gemeinsam in der Versöhnungskirche

Feierlicher Abschied von Otto Guggemos in der Versöhnungskirche

Dekan Jürgen Hacker legte ihm die Hand auf den Kopf und entband Pfarrer Guggemos offiziell zum 31.7.22 von seinen Pflichten als Pfarrer in der Kirchengemeinde Heinersreuth. Er wird ab September nach St. Georgen wechseln und dort eine größere Gemeinde betreuen. Damit beginnt eine Vakanz von zwölf Monaten. „Während dieser Zeit darf er nicht mehr an seiner alten Pfarrstelle predigen“, erklärte der Dekan den Besuchern des Abschiedsgottesdienstes. „Mit dieser Maßnahme will man die Bande zur alten Gemeinde lösen“, fügte Hacker an und verwies auf die lange Tradition in der evangelischen Kirche. Die Familie wohnt dennoch noch mindestens für ein halbes Jahr in Heinersreuth, bis das Pfarrhaus in St. Georgen renoviert und bezugsfertig ist.

War schon eine „coole“ Zeit

Isolde Kriegl sprach für den Kirchenvorstand. Sie hat gerade einen Bildband von Otto‘s ersten Gottesdienst am 11.9.2011 bis zu seinem Abschied im Jahr 2022 fertig gestellt und bei dieser Arbeit die gemeinsame Zeit Revue passieren lassen. „Es waren echt coole Momente dabei“, schwärmte Kriegl. „Du warst der ideale Pfarrer für unsere Kirchengemeinde“. Ob Jugend oder Senioren, für alle Altersgruppen setzte sich Guggemos ein. So organisierte er für die Jugendlichen einen Bauwagen als Treffpunkt im Kirchgarten. Die ältere Generation besuchte er so oft wie möglich im Seniorenheim oder bei den Menschen zu Hause. Er war sich keiner Arbeit zu schade, griff selbst zu Gartenschere, um den Kirchgarten auszulichten oder leerte die Apfelbäume im Kirchgarten mit den Konfirmanden. Das frische Obst ließ er in Neudrossenfeld zu Apfelsaft pressen. Sein Hauptanliegen war stets der Kontakt mit Menschen. Bei jeder Gelegenheit suchte er das Gespräch und wollte die Gesprächspartner für seine Kirche gewinnen. Dazu gehörte auch die Musik. Eines der Lieblingsprojekte von Otto Guggemos war die Kirchenband. Er spielte selbst Gitarre und Trompete und band seine Kinder von klein auf mit in die Konzerte ein.

Für den Posaunenchor war der Pfarrer immer zu sprechen

Frederike Schaumkell und Harald Hacke bedankten für sich im Namen des Posaunenchors für die tolle Zusammenarbeit. Nach dem altersbedingten Rücktritt von Arnold Gebelein übernahm Guggemos selbst für ein Jahr die Leitung der Bläsergruppe. Danach motivierte er Frederike Schaumkell aus Neudrossenfeld für die Leitung des Posaunenchors. Harald Hacke zollte seine Hochachtung. Otto beherrscht vier Stimmlagen und spielt drei verschiedene Instrumente. So konnte er immer einspringen, wenn ein Bläser ausfiel. Für den Posaunenchor war der Pfarrer immer zu sprechen. „Auch wenn er nicht an jeder Probe teilnehmen konnte, schaute er immer auf ein Hallo bei den Bläsern vorbei“, erinnert sich der Obmann des Posaunenchors.

Auch der Landrat bedauert den Weggang des Pfarrers

Landrat Florian Wiedemann ließ es sich nicht nehmen, persönlich an der Verabschiedung von Pfarrer Guggemos teilzunehmen. Zum einen freute er sich, dass der Pfarrer im gleichen Kirchensprengel bleibt, zum anderen hätte er ihn gerne in seinem eigenen politischen Wirkungskreis behalten. „Vielleicht kehren Sie irgendwann in den Landkreis Bayreuth zurück“, verband er seine Hoffnung auf ein Wiedersehen. Jürgen Weigel brachte als Stellvertreter von Bürgermeisterin Simone Kirschner gleich seine Gitarre mit und verabschiedete Guggemos mit einem Ständchen „Schön war die Zeit“ und anschließend mit herzlichen Worten. Als Geschenk der Gemeinde überbrachte er ein Holzkunstwerk, bei der das Kreuz Christi nicht ganz gerade ausgesägt ist. „Das passt gut zu dir, lieber Otto, du warst zuweilen auch etwas schräg, im positiven Sinne“.

Die Familie war immer mit eingebunden

Familie Guggemos war immer in die Kirchenarbeit eingebunden. Dekan Hacker und Isolde Kriegl hoben dies in ihren Reden mehrfach hervor. Am besten zeigt sich die Verbindung beim gemeinsamen Musizieren. Zum Abschluss der feierlichen Verabschiedung in der Versöhnungskirche spielte die Familie zusammen ein Lied, das mit einem wunderschönen Trompetensolo des Pfarrers endete. Zweieinhalb Stunden waren wie im Flug vergangen. Der Posaunenchor begleitete die Kirchenbesucher mit einem feierlichen Lied zum Ausgang. Wer wollte, konnte noch ein Häppchen und ein Getränk im Kirchgarten zu sich nehmen und den Abend mit angeregten Gesprächen ausklingen lassen. Die fleißigen Helfer im Hintergrund konnten mit dem Abend sehr zufrieden sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.