Es klingt nach Behördenversagen

Heinersreuth-Cottenbach Brücke über den roten Main

Die Brücke über den Roten Main aus Richtung Cottenbach

Wenn ein Projekt neun Jahre benötigt

Die Brücke auf der Kreisstraße BT14 zwischen Heinersreuth und Cottenbach ist sanierungsbedürftig. Die Betonüberdeckung ist zu gering, es fehlen Fugenfüllungen, Steine sind locker und Ausbrüche festzustellen. Diese Tatsache ist der Gemeinde und dem Landratsamt schon lange bekannt. Ende des Jahres 2017 wurde deshalb der Übergang des Roten Mains auf Anordnung des Landratsamts Bayreuth für den Schwerverkehr gesperrt. Lastwagen und Traktoren fahren nun über Bayreuth oder Unterkonnersreuth. Die Umwege sind erheblich. Dazu kommt die Verkehrsbelastung für die enge Durchfahrt in Unterkonnersreuth. Deren Bewohner schimpfen schon lange über den starken Berufsverkehr morgens und abends und sehen sich zusätzlich durch den Schwerlastverkehr in ihrer Sicherheit gefährdet.

Projektlaufzeit voraussichtlich bis 2026

Werner Kauper aus Cottenbach, Nebenerwerbslandwirt und langjähriger Gemeinderat bis zu seinem Ausscheiden im August 2022, hatte immer wieder bei der Gemeindeverwaltung nachgefragt und den Projektfortgang angemahnt. Ende April 2022 setzte sich nun ein Team aus Planern und Behördenvertretern zusammen und diskutierte die Maßnahmen. Wie der Nordbayerische Kurier am 1.9.2022 berichtete, waren drei Varianten für die Sanierung beziehungsweise den Neubau der Sandsteinbrücke in der Diskussion. „Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile ergab sich als wirtschaftlichste und naturschutzverträglichste Lösung eine Sanierung mit Teilerneuerung des bestehenden Bauwerkes“, ließ das Landratsamt verlauten und stellte die Fertigstellung bis 2026 in Aussicht.

Unterschiedliche Behördenvertreter sind beteiligt

Federführend für das Projekt ist die Tiefbauverwaltung des Landratsamts Bayreuth mit ihrem Leiter Roland Kasel. Die Ausführung der technischen Details wurde einem externen Büro für Tragwerksplanung übertragen. Die Brücke liegt sowohl in einem FFH-Gebiet (Europäisches Flora-Fauna-Habitat) als auch in einem Landschaftsschutz- und Überschwemmungsgebiet. Deshalb sind auch die Untere Naturschutzbehörde und das Wasserwirtschaftsamt im Boot. Die Fachberatung Fischerei des Bezirks Oberfranken gibt ebenfalls ihre Expertise ab, da der Rote Main Lebensgrundlage für heimische Fische ist. Auch die Untere Denkmalschutzbehörde und der Kreisheimatpfleger würden gerne mitreden, wie es Norbert Hübsch in einem Leserbrief im Nordbayerischen Kurier vom 8.9.2022 formulierte. Der Stadtheimatpfleger möchte die fast dreihundert Jahre alte Brücke gerne für die Nachwelt erhalten.

Immer wieder nachhaken und den Projektplan kontrollieren

Die Gemeinde Heinersreuth ist nach Angaben der ersten Bürgermeisterin lediglich Bittsteller beim Landratsamt. Aber nimmt sie diese Aufgabe auch intensiv genug wahr? Reicht es aus, im Abstand eines Jahres immer mal nachzufragen? Werner Kauper, Andreas Kutzer aus Unterkonnersreuth und Sebastian Hacker aus Vollhof zeigten mit einem kleinen „Flashmop“ auf der Brücke im August (Bericht im Kurier am 1.9.22), dass sie mit dem bisherigen Ergebnis des Projektverlaufs keineswegs zufrieden sind. Aus dem Landratsamt verlautet, dass die Fachbehörden und das planende Ingenieurbüro nun einen Zeitplan erstellt haben, nach dem die Arbeiten durchzuführen sind. Jetzt heißt es für die Gemeindeverwaltung, dran zu bleiben und den Projektfortschritt konsequent zu überwachen.

Link zum Artikel im Kurier:
https://www.kurier.de/inhalt.sanierung-muss-warten-die-bruecke-eine-wette-ein-kasten-bier.904dc9f1-8d4a-408c-b2fc-b33b7a4e62fe.html

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