Jetzt ist das Geld da und die Kegler sind weg

Kegeln in Heinersreuth

Heinersreuth erhält überraschend Mittel aus der Bundesförderung für Sportstätten – aber der Kegelverein geht nach Bayreuth

Gabi Schnetter platzte gleich mit der aktuellen Meldung in der Online-Ausgabe im Kurier heraus. Von der Bundestagsabgeordneten Anette Kramme (SPD) hatte die Redakteurin erfahren, dass die Gemeinde im Förderroulette gewonnen hat und rund 2,75 Millionen Euro abrufen könnte. Theoretisch – denn um den gesamten Betrag zu erhalten, müsste die Gemeinde ein Projekt für 6,1 Millionen Euro hinstellen. Der Eigenanteil liegt bei 55 Prozent. In dem Projektantrag war neben der Schulturnhalle eine Vierbahnenkegelbahn vorgesehen, dazu die Neugestaltung der Parkplätze mit Elektroladesäulen und eine Verlegung des Hartplatzes. Die Sportanlagen des Schützenvereins waren in diesem Planentwurf aber nicht enthalten. Drei Gemeinderäte wollten das für Heinersreuther Maßstäbe groß angelegte Projekt im August 2022 nicht mittragen. Bürgermeisterin Simone Kirschner sieht den Vorgang jedoch ganz entspannt. „Wir können den Projektumfang auch verkleinern und müssen nicht zwangsläufig die gesamte Fördersumme abrufen“, sagte sie in der Gemeinderatssitzung am 14.12.22.

Die Kegler lassen sich in Bayreuth nieder

Ebenfalls wurde in der oben genannten Sitzung öffentlich bekannt, dass der Kegelverein die neue Turnhalle gar nicht mehr braucht. Denn mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Heinersreuth hat der junge Verein unter der Leitung von Andreas Schuberth ein Gelände in Bayreuth in der Wilhelm-von-Dietz-Straße gekauft. Dort stehen vier Bahnen zur Verfügung, die man für den sportlichen Aufstieg unbedingt haben wollte. Die Unterhaltskosten für diese große Anlage wollen die ehrgeizigen Kegler in den kommenden Jahren selbst stemmen.

Ein Denkmal für Anette Kramme?

Die Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin in Berlin hat sich offensichtlich für ihre Gemeinde reingehängt. Denn dem 476 Millionen starken Fördertopf standen Anträge von Kommunen für rund der fünffachen Summe gegenüber. In Oberfranken sind neben Heinersreuth nur noch drei weitere Kommunen mit einem Projekt ausgewählt worden. Das Programm zur Sportstättenförderung soll dem Klimaschutz dienen und ist für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur gedacht. Heinersreuth hatte zwar einen Neubau beantragt, da die Sanierung der alten Bausubstanz als nicht wirtschaftlich erachtet wurde. Doch wird die Alternative zur Sanierung vom Förderprogramm ebenfalls gedeckt. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die Mittelvergabestelle in Berlin nicht so genau hingesehen hat. Warum hätte sie sonst die enorme Summe für den Hallenbau eines kleinen Keglerverein genehmigen sollen?

Mehr Infos zum Förderprogramm

https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/Webs/BMWSB/DE/2022/12/sjk-projekte.html

https://www.kurier.de/inhalt.foerderung-heinersreuth-2-7-millionen-euro-fuer-die-turnhalle.fe75e7f9-6a4e-4c94-8c5a-46b486511a77.html

https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/bundesprogramm-zur-sanierung-von-sportstaetten-gestartet

Bildquelle: pixabay.com

2 Gedanken zu „Jetzt ist das Geld da und die Kegler sind weg

  1. Michael Eitner

    Ziemlich negativ angehauchter Artikel wenn man bedenkt, dass hier der Gemeinde bei der Realisierung eines Projekts mit einem nicht unerheblichen Betrag finanziell unter die Arme gegriffen wird… dass eine Kegelbahn nun nicht mehr benötigt wird, ist anderen Umständen geschuldet und sicherlich auch eine finanzielle Erleichterung für die Gemeinde wenn man die Kosten des Erwerbs mit denen eines Neubaus vergleicht…

    Sind wir doch froh, dass sich Anette Kramme so für die Belange von Heinersreuth eingesetzt hat und die Zusage von Fördermitteln zusammen mit anderen wohlgesonnenen Abgeordneten erreichen konnte…

    Für Heinersreuth eine sehr sehr gute Sache, die man nicht madig schreiben sollte

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  2. Norbert Eichler

    WO BITTE SOLL HIER EIN D E N K M A L entstehen??????? .. und welche Millionen von der CSU sind in Heinesreuth angekommen???? .. von den Grünen kam bisher nicht kein Cent an Fördermitteln nach Heinersreuth!!!
    2,754 Millionen Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ fließen für den Abbruch und den Neubau der Sporthalle mit Kegelanlagenach nach Heinersreuth. Das sind großartige Nachrichten. Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss dem Förderantrag der Gemeinde Heinersreuth zugestimmt hat. Gerade in für Kommunen schwierigen Zeiten war es uns als Koalition und als SPD wichtig, die Wirtschaft auch durch öffentliche Investitionen zu unterstützen und vor allem Kommunen bei ihren Sanierungsvorhaben nicht alleine zu lassen. Dass es nun mit dem Zuschuss geklappt hat, ist ein gutes Zeichen für Heinersreuth.

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