Massives Pfeifkonzert am La-Spezia-Platz

Störenfriede pfiffen Wahlkampfveranstaltung in Bayreuth brutal nieder

Die Grünen in Stadt und Land Bayreuth hatten sich auf eine schöne Wahlkampfveranstaltung mit ihrer Spitzenkandidatin zur bayerischen Landtagswahl gefreut. Katharina Schulze kam pünktlich um 18 Uhr am La-Spezia-Platz in Bayreuth an. Auch Landtagsabgeordneter Tim Pargent und viele örtliche Mandatsträger waren da. Schon zwanzig Minuten vor Beginn gab es Hinweise, dass AfD-Leute gesehen wurden. Ulf Boderius, Co-Vorsitzender des Stadtverbandes Bayreuth, informierte vorsichtshalber die Polizei. Kurz vor 18 Uhr bezog dann eine Gruppe von etwa dreißig Leuten „Stellung“ am Rande des La-Spezia-Platzes. Kaum ergriffen Tim Pargent, Susanne Bauer oder Katharina Schulze das Wort, brach ein gellendes Pfeifkonzert verstärkt mit anderen Instrumenten los. Die Veranstaltung war somit kaputt und der Puls der angereisten friedlichen Besucher auf 180. Nach gut 45 Minuten brachen die Grünen ab und luden interessierte Bürger zu einer Indoor-Veranstaltung ein, bei welcher der Pöbel keinen Zutritt hatte.

AfD-Mitglieder des Kreistages stellten sich neben die Demonstranten

Es hatte sich am La-Spezia-Platz nicht nur eine namenlose Menge versammelt. Mit Mario Schulze und Dr. Michael Müller waren zwei AfD-Vertreter vor Ort, die im Kreistag des Landkreises Bayreuth sitzen. „Was geht denen die Veranstaltung der Grünen an“, fragte ein Besucher am Rande. Die beiden Lokalpolitiker der AfD pfiffen zwar nicht aktiv mit, stellten sich aber billigend neben die Demonstranten. Vor zwei Jahren gab es bereits ein ähnliches Pfeifkonzert beim Besuch von Robert Habeck in Bayreuth, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Regierung saß. Diese Vorgänge sind mehr als deutliche Hinweise auf eine sehr ungute Entwicklung in Deutschland! Zur Erinnerung: Ende der zwanziger Jahre hatte die Hilfstruppe der Nazis, die SA, ein ähnliches Verhalten gezeigt.

Ein Kamerateam des ZDF war vor Ort

Ein freiberufliches Kamerateam kam aus Nürnberg angereist, um die Auftaktveranstaltung zum Wahlkampf zu dokumentieren. Die Mitarbeiter hielten bewusst einige Meter Abstand von der pfeifenden Menge. „Unsere Kameraanlage kostet über 60.000 Euro. Wir wollen nicht, dass die Geräte zerschlagen werden“, sagte der Teamleiter in einem Gespräch nach der Veranstaltung. „In die neuen Bundesländer fahren wir gar nicht mehr. Unser Einzugsgebiet bleibt in Nordbayern.“ Die Frage, ob ähnliche Szenen wie in Bayreuth schon an anderen Orten vorgekommen sind, antwortete der Teamleiter eindeutig mit „ja“. Auch ein Mitarbeiter des Nordbayerischen Kuriers machte Filmaufnahmen und stellte die Videos in die Online-Ausgabe vom Freitag ein.

Audio-Ausschnitt von dem Getöse

https://www.gemeindeh.de/wp-content/uploads/2023/07/laspeziaplatz-juli2023-audio.mp4