Wie ist das eigentlich mit Elektrosmog?

Niederfrequente magnetische Wechselfelder an der Trafostation

Künstliche Magnetfelder stören den Schlaf

Susanne Reinhardt klagt seit sechs Monaten über starke Kopfschmerzen und zwar immer dann, wenn sie an ihrem Schreibtisch sitzt. Karla, ihre beste Freundin, hatte früher ähnliche gesundheitliche Probleme. Aufgrund ihrer Schlafstörungen zog sie vor einem Jahr einen Baubiologen zu Rate. Oliver Zenkel kam nach wenigen Tagen mit einem Auto voller Messgeräte zu ihr nach Hause und untersuchte ihren Schlafraum systematisch anhand einer Checkliste. Der Fachmann sprach von elektrischen und magnetischen Wechselfeldern, von Nieder- und Hochfrequenz und letztlich noch von Elektro- und Magnetostatik. Karla verstand zunächst nicht viel von den technischen Details, jedoch konnte sie anhand eines ausführlichen Messprotokolls die Untersuchungen gründlich nachvollziehen. Zum einem stand ihr Bett zu nahe an einer stromführenden Leitung in der Wand, zum anderen benutzte sie im Winter eine elektrische Heizdecke. Auf diese Weise wurden künstliche elektrische und magnetische Felder erzeugt, die in dieser Größenordnung in der Natur nicht vorkommen. Karla reagierte sensibel auf diese Umweltbelastung. Mit ein paar einfachen Maßnahmen konnte Zenkel für sie das Problem lösen.

Der Journalist Wolfgang Maes beschäftigte sich systematisch mit Elektrosmog

Den Begriff „Elektrosmog“ fand Maes erstmals in den achtziger Jahren in der Literatur. Zuvor war Wolfgang jahrelang selbst schwerkrank, nach seinen eigenen Worten nahe am Selbstmord. Weder klinische Ärzte noch Heilpraktiker konnten ihm helfen, auch keine Kuren oder eine Ernährungsumstellung. Durch Zufall fand er heraus, dass etwas in seiner Wohnung nicht stimmen konnte. Schließlich fand der Journalist einen der wenigen Baubiologen, die es in den achtziger Jahren gab. Die Schlafplatzuntersuchung brachte eine ganze Litanei von technischen Auswüchsen ans Licht: ein Kabelsalat unter dem Bett, brüchige Stegleitungen in der Wand, ein Sicherungskasten hinter dem Kopf, eine stark magnetisierte Federkernmatratze, ein elektrostatisch geladener Teppich im Schlafzimmer und letztlich hatte der Redakteur damals schon ein Funkgerät neben seinem Kopf liegen. Unter fachkundiger Beratung machte er reinen Tisch und sanierte die Wohnung nach baubiologischen Kriterien. Langsam aber stetig ließen die Beschwerden nach und schließlich konnte Maes wieder arbeiten gehen.

Der Standard der baubiologischen Messtechnik definiert Vorsorgewerte

Hätte sich Wolfgang Maes vor vierzig Jahren auf offizielle Grenzwerte verlassen, würde seine Wohnung in Neuss noch genauso aussehen, wie vor der Sanierung. Weder in der Bundesimmissionsschutzverordnung noch in den Arbeitsschutzrichtlinien sind Vorsorgewerte definiert. Es gibt dort keine Unterscheidung zwischen Tages- und Nachtzeit oder zwischen Abstellraum und Schlafzimmer. Diese Grenzwerte schützen nur für den Augenblick. Paragraph 1 Absatz 3 der Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern (EMFV) sagt deutlich aus, dass die Verordnung nicht für „vermutete Langzeitwirkungen“ von elektromagnetischen Feldern gilt. Durch diese Sprachregelung hält sich der Gesetzgeber den Rücken frei, falls die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer trotz Einhaltung der Grenzwerte langfristig Schaden nehmen sollte.
Zu Hause können sich Betroffene in vielen Fällen selbst helfen. Wenn jedoch künstliche Magnetfelder von außerhalb der Wohnung einwirken, werden Schutzmaßnahmen kompliziert oder sogar unmöglich. Der Standard der baubiologischen Messtechnik gibt Privatleuten dennoch eine Leitlinie an die Hand, mit deren Hilfe Vorsorgewerte definiert und messtechnisch überprüft werden können. Die Einteilung des Standards, die Höhe der Vorsorgewerte und weitere Begriffsbestimmungen sind in den unten stehenden Links nachvollziehbar.

Weiterführende Informationen

Elektrosmog messen und bewerten
Grundlagen der baubiologischen Messtechnik
Glossar Elektrosmog

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