Mit der VHS Heinersreuth zur Sternwarte

VHS Heinersreuth besucht die Sternwarte in Bayreuth

VHS Heinersreuth besucht die Sternwarte in Bayreuth

Ein frostiger Blick in den Nachthimmel im Januar

Ganz nach oben im Gebäude der Realschule I in Bayreuth muss man steigen und kommt dann im letzten Abschnitt über eine Wendeltreppe auf die Aussichtsplattform. Von dort bietet sich ein herrlicher Rundblick über das nächtliche Bayreuth. Noch ein paar Stufen hoch und dann kommt man zur eigentlichen Sternwarte: eine Rundkuppel aus Massivholz mit einem Bodendurchmesser von ca. 15 Meter. In der Kuppel tut sich eine Öffnung von rund 1,50 Meter auf. Dieser Spalt muss ausreichen, um den Himmel zu scannen. Der Ausblick wird dennoch flexibel, da sich die Holzkonstruktion mit einem Schiffssteuerrad mechanisch drehen lässt. Hier ist noch Muskelkraft gefragt. Die kleine Besuchergruppe der Volkshochschule Heinersreuth war sichtlich beeindruckt von der technischen Ausstattung, musste aber auch hart im Nehmen sein, denn in der offenen Kuppel herrschten Minusgrade.

Ein ehrenamtlicher Verein in Bayreuth kümmert sich um die Sternwarte

Dreizehn Mitglieder gründeten im März 2020 den Astronomieverein Humboldt Bayreuth, kurz AvH genannt. Geboren wurde die Idee von Teilnehmern eines Astronomiekurses der VHS Bayreuth. Herbert Graß hielt dort Vorträge und später traf man sich noch in der Gaststätte Kolb zum Fachsimpeln. Graß ist mittlerweile Schatzmeister des Vereins, als erster Vorsitzender fungiert Prof. Dieter Brüggemann, unterstützt von Gerhard Griebel als zweiten Vorsitzenden. Der AvH organisiert Vorträge und Besuchstermine und betreibt Forschung im kleinen.

Jeder Stern ist im System einprogrammiert

Wie findet man nun seinen Wunschplaneten am Firmament? Erstaunt lernen die Besucher in der Kuppel, dass die Koordinaten der Sterne mit dem Sonnenlauf verknüpft sind. Mit ein paar Tastenbewegungen gibt der Technikfachmann Joachim Wölk ein, dass er den „Jupiter“ finden möchte. Dann schwenkt das gigantische Fernrohr in die Himmelsrichtung, wo sich der Stern befinden müsste. Trotz aller Elektronik braucht es noch Muskelkraft, denn die Kuppel muss mit in die angepeilte Richtung gedreht werden. Nun strengen sich die Heinersreuther an, um den Stern in der Linse auch zu erkennen. Dazu braucht es einige Übung. Noch mehr Geduld braucht man, wenn mit dem Handy ein Schnappschuss gelingen soll. Norbert Hübsch, von der VHS Heinersreuth, hat selbst erlebt, wie schwierig das Unterfangen ist.

Beeindruckende Himmelsaufnahmen

„Mittlerweile kann man sogar als Amateur mit guten Fotoapparaten tolle Bilder schießen“, weiß Herbert Graß zu berichten. Die Bildergalerie auf der Webseite des AvH zeigt Einblicke in die Himmelsfotografie. Ein begehrtes Fotoobjekt ist der Mond als nächster Nachbar der Erde. Ob Mondfinsternis oder „blutroter“ Mond, die Fotos sind beindruckend. Joachim Wölk erzählt den Besuchern der Exkursion, dass er sogar zu Hause im Wohnzimmer die Sternwarte nutzen kann. Wie das wohl gehe, fragt ein Teilnehmer? „Das Teleskop ist per Datenkabel mit dem Rechenzentrum der Realschule verbunden. Über die Serveradresse kann man sich in die Sternwarte einwählen“, lüftet Wölk das Geheimnis.

Der Astronomieverein nutzt die Software „Stellarium“

Ein schöner Einstieg für Sternenkundler ist die Himmelsbeobachtung im Internet. Mit der Software „Stellarium“ kann man die aktuelle Lage der Sterne im Verhältnis zur Erde beobachten. Dies geht sowohl direkt am Bildschirm oder per App am Desktop oder Mobilgerät.

https://astronomieverein-humboldt-bayreuth.de/

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