Umwelttag light in Cottenbach

Umwelttag Cottenbach 2023

Die Schafe hatten es den Kindern angetan

Cottenbacher Dorfgemeinschaft trifft sich in Herta’s Scheune

Das Organisatorenteam um den Vorsitzenden Werner Kauper hatte sich einiges einfallen, um den dritten Umwelttag in dem kleinen Ortsteil von Heinersreuth bunt zu gestalten. Das Wetter spielte nicht so ganz mit. Anstatt auf der Streuobstwiese traf man sich deshalb am Samstag, 11. März in Herta’s Scheune, die Werner Kauper in seiner Begrüßung zur „Kulturscheune“ erhoben hat. Die Jagdbläsergemeinschaft aus Bayreuth und Kemnath sorgte für den musikalischen Rahmen, die Kreisbäuerin Angelika Seyferth hatte viel Infomaterial dabei, Peter Lenk vom Landesbund für Vogelschutz erklärte die Tierwelt anhand von präparierten Vögeln, Schautafeln erinnerten an blühende Gärten und Imker Toni Herzing stellte seine Honigkreationen vor und erzählte wissenswertes aus der Welt der Bienen.
Eine Handvoll Schafe kamen extra aus Gesees per Anhänger angereist und waren ein echter Hingucker für die Kinder. In einem kleinen abgesteckten Terrain vor der Scheune grasten sie friedlich und ließen sich von den kleinsten Umweltschützern nicht aus der Ruhe bringen. Herta Kolb wollte die Tiere am liebsten gleich behalten, da sie das Gras umweltfreundlich abernten. In ihrem Grußwort wies die erste Bürgermeisterin auf einige ökologische Farbtupfer in der Gemeinde hin: Blühwiesen wurden angelegt, Baumalleen sollen gepflanzt werden und an mehreren Stellen in der Gemeinde stehen „Insektenhotels“. Als Gastgeschenk brachte sie einen Bienenfutterautomat mit, der bald an der Streuobstwiese in Cottenbach stehen soll.

Die Insekten- und Vogelwelt braucht mehr als einen Umwelttag im Jahr

Leider fehlte es bei dem gemütlichen Treffen bei Kaffee und Kuchen in Cottenbach an kritischem Hintergrundwissen. Was sind die Ursachen für den rapiden Rückgang an Insekten und Vögeln in unserer unmittelbaren Nachbarschaft? Wie kann man die Fehler aus der Vergangenheit wieder einigermaßen korrigieren? Bekanntlich mangelt es den Insekten an Lebensraum, vor allem verursacht durch Flächenversiegelung und intensive Landwirtschaft. In den letzten zehn Jahren ging zum Beispiel die Zahl der Wildbienen um 75% zurück. Fast 8.000 Insektenarten sind deutschlandweit in der Roten Liste geführt. Insekten bestäuben aber nicht nur unsere Pflanzen, sie sind auch Nahrung für viele andere Tiere.
Weniger Insekten bedeuten also auch weniger Fische, Frösche, Eidechsen oder Vögel. In Bayern gibt es nur noch halb so viele Feld- und Wiesenvögel wie vor dreißig Jahren. Das Bürgerbegehren „Rettet die Bienen“ aus dem Jahr 2019 stellte bereits wichtige Forderungen auf, die stichpunktmäßig wiedergegeben werden: Feldraine und Kleingewässer erhalten oder wiederherstellen, die biologische Vielfalt des Waldes erhalten oder verbessern, staatliche Förderung des ökologischen Landbaus als Alternative zu intensivem Maisanbau mit Dünge- und Spritzmitteln, unnötige Lichtverschmutzung im öffentlichen und privaten Raum vermeiden, echte Lebensräume für Wildbienen schaffen, finanzielle Ausgleichsmaßnahmen für Landwirte im Sinne der Artenvielfalt festlegen.

Weitere Informationen zum Insektenschutz

Insektensterben und Landwirtschaft – was sind die Fakten?
Wildbienen schützen – Bestäubung sichern
Sandmagerterrassen für Wildbienen

Video vom Umwelttag

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